quinta-feira, 6 de julho de 2023

Günther Wertz

 Günther Wertz - Deutschland (2)

¨                          Trossingen nimmt Abschied von einem Mundharmonika-Virtuosen erster Güte

09.07.2020

Am vergangenen Mittwoch, 8. Juli, starb nach langer Krankheit Günther Wertz im Alter von 82 Jahren. Der ehemalige Weltmeister auf der Chromonica hat bis heute in der Munharmonika-Szene einen Namen.

Geboren am 3. März 1939 lernte Günther Wertz die ersten Töne auf der Mundharmonika in der Familie. Und wie bei sehr vielen Trossingern waren auch der Vater (Karl) und alle drei Geschwister (Elli, Erika und Kurt) in der „Firma“ beschäftigt. Hohner, beziehungsweise die Hohner-Chromonica, sollten den Lebensweg des musikalischen Buben dauerhaft bestimmen. Als Mitglied des Mundharmonikaorchesters „Hohnerklang“ erhielt er Unterricht von Orchesterleiter Hermann Schwarz. Nach der Ausbildung zum Handzuginstrumentenmacher arbeitete er bei Hohner als Akkordeon-Durchprobierer.

 Ein Musiker von Weltformat

1957 wurde Günther Wertz beim Championat in Luxemburg zum weltbesten Mundharmonikaspieler gekürt. Kurz darauf trat er als Nachfolger von Rolf Glass die Stelle des Chromonica-Solisten im Orchester des Hauses Hohner an. Die Konzertreisen des professionellen, von Rudolf Würthner geleiteten Orchesters führten Wertz durch die halbe Welt.

Das abwechslungsreiche Leben als Mundharmonika-Vollzeitprofi war mit der Auflösung des Orchesters Ende des Jahres 1963 zwar abgeschlossen, doch Günther Wertz gab das virtuose Spiel auch danach nicht auf. Er gründete das Peros-Quartett, mit dem er große Erfolge feierte, unter anderem mit einem Auftritt beim „Blauen Bock“, der höchst populären TV-Serie mit Heinz Schenk.

Hauptberuflich war der in der Siedlung aufgewachsene Wertz von 1967 bis 1988 in leitender Funktion bei der Firma Hohner, zuletzt als Betriebsleiter in der Mundharmonika- und Blockflötenfertigung. Als dort die Krise herrschte, verabschiedete sich Günther Wertz nach Schwenningen, wo er knapp 15 Jahre bei der „Lebenshilfe“ die Behindertenwerkstatt leitete.

Der Mundharmonika blieb der umgängliche und immer zu einem Scherz aufgelegte Trossinger bis zum Schluss treu. Sein musikalisch anspruchsvolles Ensemble die „Oldies“ traten zwar seit einigen Jahren nicht mehr öffentlich auf, doch die Musik gehörte für Günther Wertz zum Leben und so griff er immer wieder zur „Mundharfe“.

Begeisterter Reiter und Camper

Andere Leidenschaften waren bei Wertz früher einmal das Reiten, sowie das Wohnwagen-Campen. Mit seiner Ehefrau Inge lebte er 58 Jahre in einer harmonischen Ehe in deren elterlichen Haus in der Kapfstraße. Sohn Hans-Jörg arbeitete lange als Privatdozent an der Uniklinik in Mannheim und wechselte vor einigen Jahren in die Niederlande.

Nicht nur Familie und Verwandtschaft, viele Freunde und Weggefährten betrauern den Heimgang von Günther Wertz. Auch das Deutsche Harmonikamuseum hat seinem langjährigen Mitglied viel zu verdanken. Den Werdegang des Museums begleitete Wertz seit den Anfängen mit Rat und Tat – und bisweilen mit ausgezeichneter Mundharmonika-Live-Musik.

„Der Name Günther Wertz wird seinen guten Klang in Trossingen und in der gesamten Mundharmonikaszene noch lange behalten“, betont auch Museumsleiter Martin Häffner.


Trossingen bids farewell to a harmonica virtuoso of the first order

 09.07.2020

Last Wednesday, July 8, Günther Wertz died at the age of 82 after a long illness. The former world champion on the chromonica still has a name in the harmonica scene today.

Born on March 3, 1939, Günther Wertz learned the first notes on the harmonica in the family. And as with very many Trossingers, his father (Karl) and all three siblings (Elli, Erika and Kurt) were also employed in the "company". Hohner, or rather the Hohner Chromonica, was to permanently determine the musical boy's path in life. As a member of the harmonica orchestra "Hohnerklang" he received lessons from orchestra leader Hermann Schwarz. After training as a hand-pulled instrument maker, he worked for Hohner as an accordion tryout man.

A musician of world stature

In 1957, Günther Wertz was crowned the world's best harmonica player at the championships in Luxembourg. Shortly thereafter, he succeeded Rolf Glass as chromonica soloist in the Hohner orchestra. The concert tours of the professional orchestra, led by Rudolf Würthner, took Wertz halfway around the world.

His varied life as a full-time harmonica professional came to an end with the dissolution of the orchestra at the end of 1963, but Günther Wertz did not give up virtuoso playing even after that. He founded the Peros Quartet, with which he enjoyed great success, including an appearance on "Blauer Bock," the highly popular TV series starring Heinz Schenk.

Wertz, who grew up in the settlement, held a leading position at the Hohner company from 1967 to 1988, most recently as plant manager in harmonica and recorder production. When there was a major crisis there, Günther Wertz left for Schwenningen, where he managed the workshop for the disabled at "Lebenshilfe" for almost 15 years.

The affable Trossingen native, who was always up for a joke, remained faithful to the harmonica until the end. His musically demanding ensemble the "Oldies" did not perform in public for some years, but music was part of Günther Wertz's life and so he took up the "mouth harp" again and again.

Enthusiastic horseman and camper

Other passions at Wertz used to be horseback riding and caravan camping. He lived with his wife Inge for 58 years in a harmonious marriage in their parents' house on Kapfstrasse. Son Hans-Jörg worked for a long time as a private lecturer at the university clinic in Mannheim and moved to the Netherlands a few years ago.

Not only family and relatives, many friends and companions mourn the passing of Günther Wertz. The German Harmonica Museum also owes a lot to its longstanding member. Wertz has accompanied the development of the museum since the beginning with advice and action - and sometimes with excellent live harmonica music.


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